Antimuslimischem Rassismus entgegentreten

Tag für Tag werden Muslim*innen oder Menschen, die als solche kategorisiert werden, in unserer Gesellschaft mit verschiedenen Erscheinungsformen von antimuslimischem Rassismus konfrontiert. Ihre Rassismus- und Unterdrückungserfahrungen betreffen alle Lebensbereiche: Von der Berufswelt über die mediale Darstellung bis hin zum schulischen Werdegang. Anschläge auf Unterkünfte von Geflüchteten, Aufmärsche davor oder Attacken auf Moscheen bilden dabei die Spitze des Eisbergs.

Dass antimuslimischer Rassismus und Ausgrenzung tiefgreifende Probleme in unserer Gesellschaft darstellen, legen auch die im 2-Jahres-Turnus durchgeführten Mitte-Studien nahe. Im Zusammenhang mit der Abfrage von antimuslimischen Ressentiments traten bis ins Jahr 2016 stetig steigende Zustimmungswerte von über 40% auf (vgl. Decker et al. 2016, S. 50) und ebenso die Erfahrungen von betroffenen Personen spiegeln diese Zahlen wieder. Betroffene berichten davon, dass sie immer wieder zur Zielscheibe von antimuslimischen Rassismus werden (vgl. Özdoğan et al. 2016a).

Um den Formen von antimuslimischem Rassismus gegenüberzutreten, leistet das Modellprojekt „Bildungsbausteine gegen Muslimfeindschaft“ der Hochschule Landshut und des Bildungsteams Berlin-Brandenburg e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ (2015-2019) und kofinanziert von der Stadt Landshut und dem Institut Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung (IKON) der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut einen maßgeblichen Beitrag.

Ziel der rassismuskritischen Perspektive, die diesen Materialien zugrunde liegt, ist es, Multiplikator*innen der politischen Bildungsarbeit zu befähigen, Rassismus macht- und selbstreflexiv gegenüberzutreten und sie gleichzeitig in ihrer professionellen Praxis zu unterstützen. Im Umgang mit und bei der Intervention gegen Stereotypisierungen, Unterdrückungsmechanismen und Kulturalisierungen von Konflikten und Rassismen sollen die entwickelten Materialien zu einer langfristigen und nachhaltigen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex antimuslimischer Rassismus führen und einen aktiven Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit leisten.

Das Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. ist für die Entwicklung der pädagogischen Materialien zuständig und hat diese in Seminaren erprobt und modifiziert. Ziel der rassismuskritischen Perspektive, die diesen Materialien zugrunde liegt, ist es, Multiplikator*innen der politischen Bildungsarbeit zu befähigen, Rassismus macht- und selbstreflexiv gegenüberzutreten und sie gleichzeitig in ihrer professionellen Praxis zu unterstützen. Im Umgang mit und bei der Intervention gegen Stereotypisierungen, Unterdrückungsmechanismen und Kulturalisierungen von Konflikten und Rassismen sollen die entwickelten Materialien zu einer  Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex antimuslimischer Rassismus führen und einen aktiven Beitrag in der politischen Bildungsarbeit leisten.

Literatur:

Decker, Oliver; Kiess, Johannes; Eggers, Eva; Brähler, Elmar: Die Mitte-Studie 2016: Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf. In: Decker, Oliver; Kiess, Johannes; Brähler Elmar (Hrsg.): Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland. Gießen 2016.

Özdoğan, Mihri; Dannenbeck, Clemens; Moisl; Dominique; Asam, Lisa; Veronika; Knauer (2016a): Interviews im Modellprojekt „Bildungsbausteine gegen Muslimfeindschaft“ – Rassismuskritische Methoden und Materialien. [unveröffentlicht].