natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit

Mecheril (2003, S. 23 – 27) prägt das Kunstwort ‚natio-ethno-kulturell’, da er beobachtet, dass in ‚Deutschland’ die Bedeutungen der Begriffe ‚Nation’, ‚Ethnizität’ und ‚Kultur’ ineinander verschwimmen. Mit dem neuen Begriff will er die Mehrdeutigkeit, Ungenauigkeit und Komplexität dieser Kontexte deutlich machen.

Mecheril (2003, S. 118 – 251) argumentiert, dass natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit nach Kriterien der Eindeutigkeit definiert und normiert ist. Die Zugehörigkeitskonzepte teilen die Menschen in ‚Wir’ und ‚Nicht-Wir’ ein. Entweder gehört eine Person zu einem natio-ethno-kulturellen Kontext dazu oder nicht. Zwischenstufen dazu gibt es nicht. Die Feststellung der Zugehörigkeit einer Person zu einem Zugehörigkeitskontext orientiert sich dabei an dem jeweiligen fiktiven Prototyp des ‚Wir’.

Quelle:

Urmila Goel: Ein Raum für die Uneindeutigen

zum vertiefenden Lesen: Paul Mecheril: Natio-kulturelle Mitgliedschaft – ein Begriff und die Methode seiner Generierung

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